Warum erst 2009 die Gemeinderatskandidatur |
von Ernst Sperl am 9. Juli 2009
Bis zum Herbst 2005 habe ich in der Gemeindepolitik gut mitgestalten können. Die Mitarbeit in Arbeitskreisen, die Gemeinderatssitzungen und ein ausreichender Zugang zu Informationen machten das möglich.
In der Mühlgasse wurden im Hochwasserbereich der Pram 5 Wohnhäuser errichtet. In der Planungsphase wollte ich diese Bauten verhindern.
Fließgewässer werden um so gefährlicher, je weniger Platz man ihnen lässt. Für die Hochwassersicherheit von Riedau ist es daher unerlässlich, die Pram wesentlich breiter zu machen. Die im Jänner 2007 präsentierten Pläne zum Pramrückbau zeigen dies auch deutlich.
Der Platz am Gewässer und in Gewässernähe kann hochwertiger Lebensraum für Jugendliche und Kinder sein, muss dazu aber frei zugänglich sein.
Am tiefster Punkt in der Landschaft ist auch die Funktion als Frischluftschneise zu erhalten.
Die Hochwassersicherheit wurde durch ein Gutachten bestätigt, die übrigen Argumente geringer gewichtet als die wirtschaftlichen Vorteile. Und den „Schandfleck“ Brunnerhaus wollte man auch los sein. Die Häuser wurden gebaut, hochwassersicher.
Der Zugang zu Informationen wurde für mich schwieriger. Ich bekam von der Gemeinde, was sie mir geben musste.
Protokolle von Gemeinderatssitzungen - die in den meisten Gemeinden im Internet abrufbar sind - wurden nicht mehr per E-Mail zugestellt. Auch das Budget mit über 100 Seiten bekam ich nicht mehr elektronisch. Ich habe dann zu den Öffnungszeiten des Gemeindeamtes die wichtigsten Teile fotografiert.
Als Mitglied des Gemeinderates habe ich künftig Anspruch auf volle Information. Daher kandidiere ich jetzt.
Unser Themenschwerpunkt Transparenz ist damit begründet. Die Gemeinde muss froh sein um jeden, der mitdenken will. Dazu muss die Information leicht zugänglich sein. Das Internet ist das optimale Medium dazu.
„Gefahrenzonenplan“ für Riedau: Der Bauplatz in der Mühlgasse ist im unteren Teil des 1. Luftbildes zu sehen, die Anschlaglinien für das 100-jährige Hochwasser (rot) und für das 30-jährige Hochwasser (blau) liegen eng beisammen und deutlich im Bereich der Häuser.
Pläne zum
Pramrückbau: Der Bauplatz in der Mühlgasse ist im mittleren Teil des
3. Luftbildes zu sehen (Nr. 61).
Die für den Pramrückbau benötigte Fläche (magenta gefärbte Linie) betrifft nun private
Gärten.
Leitbild der Marktgemeinde Riedau, 2. Freiraumkonzept
Nutzungskonflikt bei Flächen im Ortsgebiet entlang der Bäche. Sie stellen natürliche Frischluftschneisen im Ortsgebiet dar, gleichzeitig besteht der Wunsch der Baulandnutzung, wodurch die Durchlüftung der Siedlungsgebiete beeinträchtigt werden würde
Freihaltung der Überflutungszone ostseitig der Pram vor weiterer Bebauung.
Luftbild vom 25.7.2006 mit den halbfertigen Wohnhäusern. Die Häuser wurden ohne Keller errichtet, die Wohnfläche liegt über dem Niveau des 100-jährigen Hochwassers. Die dem Hochwasser zur Verfügung stehende Fläche (Retensionsraum) wurde verringert.
Blick von den Madlsberger-Gründen zur Tankstelle Köglbauer: die für den Pramrückbau benötigte Fläche ist als privater Garten genutzt.
Änderungshistorie:
22.07.2019 Link zu Leitbild gelöscht
07.07.2013 Änderung Titel (jetzt ->2009)
13.07.2009 Luftabflussschneise -> Frischluftschneise, Link zu Leitbild
09.07.2009 Erstversion
19.07.2021 Links zu Gefahrenzonenplan gelöscht
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